Polieren von Chrom und Alu-Teilen

Eine der grössten Herausforderungen ist es natürlich, den Glanz eines „neuen“ Motorrades wieder herzustellen. Ich habe mich eine ziemlich lange Zeit mit den polieren diverser Teile aufgehalten. Am Anfang der ganzen Aktion steht natürlich der die Entscheidung, was poliert werden soll und dann der Ausbau der betreffenden Teile.

Voraussetzung für eine Politur ist natürlich eine Poliervorrichtung. Im einfachsten Fall reicht hierzu eine Bohrmaschine (so 600 bis 800 Watt Aufnahmeleistung) und ein Tischbohrständer, in dem die Maschine eingespannt wird. Poliersets mit unterschiedlichem Inhalt gibts z.B. bei den Motorradketten. Wenn ihr an der Polierarbeit Spass gefunden habt, so könnt ihr euch bei Bedarf immer noch nach einer richtigen „Poliermaschine“ bzw. adäquaten Antrieb für die Polierscheiben umsehen.

Ein Tipp: deckt die Umgebung der Poliermaschine grossflächig ab (z.B. mit Papiertischdecke von der Rolle oder Packpapier) und setzt bei Reinigungsarbeiten mit Drahtbürsten in der Bohrmaschine unbedingt einen Augen- und Atemschutz auf! Wegfliegende Teile von Drahtbürsten können in´s Auge gehen und der Staub abgeschliffener Farb- und Dreckschichten ist nicht gerade Balsam für die Lunge.

Zur Vorbereitung sind die zu polierenden Teile erst einmal gründlich zu säubern. Nach einer Behandlung mit Kaltreiniger oder Benzin steht die Grundreinigung an. Sollen Chromteile poliert werden, so ist darauf zu achten, dass noch vorhandener Chrom nicht beschädigt wird. Rostflecken kann man z.B. mit Nevr-Dull entfernen. Von einer Behandlung von Aluminiumteilen mit Stahlwolle (Ako-pads) ist abzuraten, da Metallpartikel zurückbleiben können, die später als Rost „wiedererscheinen“.

Grössere Rostflecken kann man ggf. mit einer Messingbürste entfernen, die in die Bohrmaschine eingespannt wird. Von einer „Behandlung“ mit „Schmirgelpapier“ (Schleifpapier) ist ebenfalls dringend abzuraten, da hiermit auch nur der noch vorhandene Chromauftrag minimiert wird. Hierdurch wird nur eine noch grössere Polierarbeit fällig.

Ist das Teil vorbereitet, so beginnt die eigentliche Polierarbeit. Mit der Kordelscheibe aus dem Polierset und dem Vorpolierwachs (meistens weiss) wird die Grundpolitur vorgenommen. Der Wachs wird leicht gegen die laufende Scheibe gedrückt, danach wird das zu polierende Teil an die Scheibe gepresst. Nicht zuviel Druck anwenden und das Teil ständig in Bewegung halten. Nach ca. einer Minute (oder nach Gefühl) muss Wachs nachgelegt werden und es kann weiter poliert werden. Weiterhin das Teil schön gleichmässig an der Polierscheibe führen, das ergibt eine gleichmäßige Oberfläche. So, das muss nun so lange wiederholt werden, bis das Teil (vorerst) „gut“ aussieht. Einen Eindruck hiervon verschafft man sich durch abwischen oder noch besser durch Reinigung mit Wiener Kalk. Den gibt für wenig Geld im Haushaltswarenladen und er wird normalerweise zur Reinigung von Edelstahlflächen (Küchenspüle) verwendet.

Ist das Teil gleichmässig (vor)poliert, so geht es an die „Glanzphase“. In die Bohrmaschine kommt die weiche Stoffpolierscheibe und mit dem Hochglanzwachs geht das Spiel wieder von vorne los. Tja eigentlich nur eine reine Fleiss- und Zeitfrage. Wer es ausprobiert hat (und durchgehalten hat) bekommt bestimmt Lust, weitere Teile zu „verfeinern“. Wem das alles zu viel Arbeit ist, der kann sich im Internet nach Firmen umsehen, die dies für ihn (natürlich gegen entsprechende Bezahlung) erledigen.

Standrohr "vergammelt"Standrohr poliert

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